Faktencheck: Tätigkeit von VW-Manager bei angeblicher Konkurrenz
Am 31. August berichtete die Bild-Zeitung, dass ein Top-Manager von Volkswagen bei einem Konkurrenzunternehmen tätig sei. Die Schlagzeile „VW Top Manager arbeitet bei Konkurrenz“ sorgte für Aufregung und Spekulationen über mögliche Interessenkonflikte. Wir haben die Fakten überprüft und die Vorwürfe genauer unter die Lupe genommen.
Dr. Ulrich Eichhorn, der in dem Artikel erwähnt wird, ist ein höchst angesehener Ingenieur und Top-Manager. Er ist indirekt an dem Start-up Prime-Solid Holding beteiligt. Dieses Unternehmen ist im Bereich der Grundlagenforschung zu Fluor-Ionen-Technologie aktiv. Volkswagen ist diese Beteiligung bekannt. Das Engagement von Dr. Eichhorn steht im Einklang mit den Richtlinien des Konzerns. Er hat dort kein Arbeitsverhältnis.
Selbstverständlich ist ein solches Unternehmen kein Konkurrent der Volkswagen AG. Der Bericht der Bild-Zeitung behauptet auch, dass Prime-Solid Holding in Konkurrenz zu QuantumScape stehe, einem amerikanischen Batterie-Unternehmen, an dem Volkswagen eine Minderheitsbeteiligung hält. QuantumScape ist jedoch ein etabliertes, börsennotiertes Großunternehmen mit einer Milliardenbewertung, zahlreichen Patenten und hunderten von Mitarbeitern. Im Gegensatz dazu ist Prime-Solid ein kleines Start-up, das sich auf nicht-automobile Anwendungen im Bereich der Dünnschicht-Hochtemperatur-Elemente konzentriert. Eine Konkurrenz zwischen den beiden Unternehmen besteht schon deshalb nicht, was auch Prime-Solid bestätigt.
Unsere Recherchen haben ergeben, dass daher weder ein Interessenkonflikt vorliegt noch eine Weitergabe vertraulicher Informationen stattfinden konnte. Die Behauptungen der Bild-Zeitung entbehren somit einer fundierten Grundlage und stellen die Situation falsch dar.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Berichterstattung der Bild-Zeitung ist irreführend und inhaltlich falsch. Dr. Ulrich Eichhorns Beteiligung an Prime-Solid Holding stellt weder eine Konkurrenz zu Volkswagen noch zu QuantumScape dar.
